Bereits im Frühjahr 2014 soll die Partnerschaft zwischen Friedrichsdorf und dem türkischen Muratpasa offiziell werden. Nach der positiven Entscheidung des Stadtparlaments sind die Verwaltungen beider Städte derzeit dabei, Ort und Termin für die Unterzeichnung der Urkunde zu finden. „Bis Ende Februar“, glaubt Beate Pötzsch-Ahrens als Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins, „könnte der Vertrag geschlossen sein.“ Der Städtepartnerschaftsverein hatte die neue Partnerschaft mit mehreren gegenseitigen Besuchen über ein knappes Jahr hinweg vorbereitet. Muratpasa ist für Friedrichsdorf die erste Verschwisterung seit 33 Jahren: 1980 knüpfte die Hugenottenstadt das Band mit dem britischen Chesham.
Am 12. Dezember 2013 stimmten 32 der 37 Friedrichsdorfer Stadtverordneten bei einer Gegenstimme für das Projekt Muratpasa. Vier der sechs Parlamentarier der Freien Wählergemeinschaft (FWG) enthielten sich, weil man sich laut Aussage von Fraktionschef Michael Knapp frage, ob solche Partnerschaften noch „das zeitgemäße Mittel der Völkerverständigung“ seien.
Die Taunus-Zeitung zitierte Bürgermeister Horst Burghardt (Grüne) nach der Abstimmung so: „Unser Weg als Modellregion Integration geht damit für eine große Volksgruppe, die hier in Friedrichsdorf lebt, einen Schritt weiter.“ In der Hugenottenstadt leben insgesamt rund 3.000 ausländische Einwohner und von diesen nahezu 500 türkischer Abstammung – das ist die größte Bevölkerungsgruppe in Friedrichsdorf.
Muratpasa ist Stadtteil der türkischen Großstadt Antalya. Bürgermeister Süleyman Evcilmen besuchte Friedrichsdorf bereits – siehe auch Bericht vom 22. August 2013. Dass Muratpasa mit seinen rund 430.000 Einwohnerns erheblich größer ist als Friedrichsdorf, wird seitens des Städtepartnerschaftsvereins nicht als Nachteil betrachtet. „Chesham ist für uns attraktiv, weil es vor den Toren Londons liegt. Das Gleiche gilt für Houilles und seine Nähe zu Paris“, sagte Beate Pötzsch-Ahrens. „Die türkische Riviera ist ein höchst attraktives Reiseziel.“ Zudem seien insbesondere türkisch-deutsche Partnerschaften keineswegs überholt. Erst im Oktober besuchte der Oberurseler Magistrat den türkischen Badeort Kusadasi, was ebenfalls als Anbahnung einer möglichen Partnerschaft gewertet werden kann.
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