Zwei ausgefallene Pfingsttreffen, kein Sportjugendprojekt, keine Teilnahme an Braderie und Weihnachtsmärkten, nur wenige Arbeitssitzungen mit den Freunden der drei Partnerstädte, das ist die eher bittere Bilanz der vergangenen beiden Jahre für den Städtepartnerschaftsverein Friedrichsdorf. „Die Corona-Pandemie hat uns einfach alles zerlegt“, resümierte Anja Canenbley, Ressortleiterin für die Partnerschaft mit dem englischen Chesham, während der ersten Mitgliederversammlung seit Beginn der Corona-Pandemie.
Während der vergangenen fast zwei Jahre sei man wie andere Vereine auch ausschließlich auf Sicht gefahren, erklärte Vereinsvorsitzender Norbert Schneider. Viele Vorhaben, wie das Pfingsttreffen 2020, bei dem unter anderem ein Ausflug mit den ausländischen Gästen nach Koblenz geplant war, waren bereits bei Abschluss der Vorarbeiten Makulatur. Auch die Vorstandssitzungen wurden über mehr als ein Jahr stark eingeschränkt.
Optimistische Stimmung
Dennoch ist die Stimmung optimistisch, das zeigte sich auch im Musikzimmer des Forums Köppern, wo sich knapp 20 Vereins- und Vorstandsmitglieder sowie Gäste trafen. „Vordringliches Ziel ist die Mitgliederwerbung, vor allem in der Jugend“, das ist die feste Überzeugung und erklärte Prämisse von Norbert Schneider angesichts der auf 100 Mitglieder geschrumpften Unterstützergemeinde. Der erst im Mai 2019 neu gewählte Vereinsvorsitzende blieb während der ersten ordentlichen Mitgliederversammlung seit Beginn der Corona-Pandemie vorsichtig mit weiteren Details zur Planung von Vereinsaktionen. Zwar wurden in den vergangenen Wochen vor allem mit der französischen Partnerstadt Houilles per Online-Meeting erste Vorhaben diskutiert – beispielsweise der Kulturaustausch – doch insgesamt gehen die Partnerschaftsvereine noch eher vorsichtig an künftige internationale Treffen heran.
Der Vorstand des Städtepartnerschaftsvereins: Brigitte Röder, Ditta und Norbert Schneider, Irmgard Buggert-Fehn, Anja Canenbley, Erika Freppon und Brigitte Arnold (von links, Foto: Arnold)
Cheshamer Freunde waren während des Webmeetings ebenfalls mit von der Partie. Trotz der Auflösung des Cheshamer „Twinning Committee“ aus Personal- und Altersgründen im Jahr 2018 gibt es in der britischen Gemeinde nach wie vor einige Fans der Partnerschaft mit Friedrichsdorf. Anja Canenbley arbeitet gemeinsam mit Roderick McCulloch daran, den Kontakt auf eine neue Basis zu stellen und damit den Austausch wieder zu beleben. McCulloch ist zuversichtlich, bald wieder genügend Mitstreiter zu finden, die sein Engagement teilen.
Sport und Jugenddiskussionen als neue Projekte
Zwei der wesentlichen neuen Projekte, das der Partnerschaftsverein begleitet, sind ein Sporttreffen mit Houilles, das mit Unterstützung der Deutschen Sportjugend und der Sportvereine beider Städte organisiert werden soll, außerdem die Online-Diskussionen zwischen den Jugendparlamenten der Städte Chesham, Friedrichsdorf und Houilles. Letzteres steht kurz vor einem wichtigen Etappenziel, bei dem die Jugendlichen sich gegenseitig ihre Videoprojekte vorstellen. Später sind auch reale Treffen vorgesehen.
Blumen zum Abschied von Irmgard Buggert-Fehn aus dem Vorstand (Foto: Arnold)
Diese gemeinsamen Vorhaben mit Houilles werden von nun an nicht mehr unter der Leitung von Irmgard Buggert-Fehn organisiert. Die Oberurselerin will sich künftig stärker in ihrer Heimatstadt engagieren, nachdem sie vor Jahren von Erika Freppon zum Verein in die Hugenottenstadt gelockt worden war, wie sie es scherzhaft ausdrückt. Beide, sowohl Buggert-Fehn als auch Freppon, werden dem Partnerschaftsverein zwar treu bleiben, doch künftig nicht mehr im Vorstand aktiv sein.
Eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger für das Ressort Frankreich steht noch nicht fest. Allerdings gibt es Kandidat:innen und Norbert Schneider ist zuversichtlich, dass er die Stelle zur Mitgliederversammlung im kommenden Jahr wieder besetzen kann. Gewählt wurde während der Versammlung dennoch: Ditta Schneider (Bad Wimsbach) und Anja Canenbley wurden als Ressortleiter bestätigt, Brigitte Arnold und Brigitte Röder gehören dem Vorstand weiterhin als Beisitzer an. Sven Arnold wurde zum Schriftführer bestellt.