„Der Schlag ging so nah vorbei, dass der Hut herabfiel“, zitierte Noch-Bürgermeister Alexandre Joly nach dem ersten Wahlgang aus Victor Hugos Gedicht „Après la bataille“ (Nach der Schlacht, Anm. d. Red.). Während der Vorsprung von Herausforderer Julien Chambon im ersten Wahlgang nur 316 Stimmen betragen hatte, zog dieser bei der Stichwahl am 28. Juni 2020 jedoch davon. 46,65 Prozent der Wählerstimmen vereinigte Chambon am Ende auf sich, Joly musste sich mit 37,45 Prozent geschlagen geben, nach 25 Jahren im Amt.
Ein wenig Enttäuschung spricht nach dem Votum aus den Worten Jolys. Die wegen der Coronavirus-Pandemie geringe Wahlbeteiligung von nur knapp 45 Prozent und die nationale Politik sieht er laut lokalen Medien als Gründe für die Niederlage. Gegenüber der zurückliegenden Wahl im Jahr 2014 gingen mehr als 3.000 Wähler weniger zu den Urnen. Damals hatte Joly in der Stichwahl noch zwei Drittel der insgesamt knapp 22.000 Stimmen auf sich vereinigt. Ein wenig könnte jedoch auch das Alter zum Erfolg Chambons beigetragen haben: Joly ist mit seinen fast 71 Jahren immerhin nahezu doppelt so alt wie der 38-jährige kommende Bürgermeister.
Wahlsieger Chambon, der am 5. Juli vereidigt wurde, freute sich über seinen Erfolg, den er nach Aussage in lokalen Medien vor allem einem „gemeinsam mit den Houiller Bürgern und wenig ideologisch geführten Wahlkampf“ zuschreibt. Sein Ziel für die kommenden sechs Jahre: Die Stadt vor den Toren von Paris „schöner und lebendiger machen“.
Die Ergebnisse der Wahlbezirke im Detail (Seite in französischer Sprache)